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Das Buch behandelt die gesellschaftspolitische Rolle der Militärkarikatur
in den deutschen Pressezeichnungen des 20. Jahrhunderts. Das beliebte Feld
soldatischen Humors mit Frauen, Urlaub, Uniform, Drill und Alkohol bleibt
deshalb unberücksichtigt. Es geht ausschließlich um die politische
Karikatur, weil sie die Stellung des Militärs im jeweiligen Gesellschaftssystem
deutlich macht. Je nach den ideologischen Zielsetzungen der Zeit wechselt
Heldenkult mit Diskriminierung, Glorifizierung mit Polemik, Triumpf mit
Verleumdung. Im Krieg wird mit spitzer Feder gegen den Feind agitiert,
während der eigenen Armee Lorbeerkränze gewunden werden. Im Frieden
schlägt sich der Unwillen gegen den Soldatenstand in beißenden
Pressezeichnungen nieder. 225 ausgewählte Karikaturen von der Kaiserzeit
bis in die Zeit des kalten Krieges beleuchten die Stellung des deutschen
Soldaten im Wandel der politischen Strömungen.
184 Seiten, € 12,40
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Das Buch entstand, als in Deutschland Gedenkstätten
für die Soldaten des Ersten und Zweiten Weltkriegs geschändet
wurden und der Ruf nach Denkmälern für Deserteure laut wurde,
die der "Nazi-Wehrmacht" den Rücken gekehrt hatten. Die linken Parteien
im Bundestag betrieben eine Entschädigung für diesen Personenkreis.
In dem Buch wird an Hand von Gerichtsurteilen, Statistiken, Zeitzeugenberichten,
Auslandsdokumenten und literarischen Quellen gezeigt, daß mit den
hochgelobten Deserteuren kein Staat zu machen ist. Die wenigsten desertierten
aus politischen Motiven. Die meisten hatten Angst vor einer kriegsgerichtlichen
Bestrafung, weil sie gegen das Militärstrafgesetz oder das Reichsstrafgesetzbuch
verstoßen hatten. Frauen spielten eine größere Rolle,
als zugegeben wird. Zu den edleren Motiven der Fahnenflüchtigen zählten
Heimweh und Familienprobleme. Flucht zum Feind auf der anderen Seite der
Front hatte zur Folge, daß die deutschen Stellungen verraten wurden
und gezielter Beschuß gegen die Kameraden von gestern einsetzte.
Die Rolle des "Nationalskomitees Freies Deutschland" und des "Bundes Deutscher
Offiziere" zur Unterstützung der Roten Armee wird gesondert gewürdigt.
550 Seiten, € 24,90
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Wie in vielen kriegführrenden Ländern wurden im
Zweiten Weltkrieg auch in Deutschland junge Frauen zum Dienst bei den Streitkräften
dienstverpflichtet, um dort Tätigkeiten zu übernehmen, die ohne
Schädigung des nationalsozialistischen Frauenbildes zu verrichten
waren. Als uniformierte Helferinnen bei Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine und
Waffen-SS standen sie "ihren Mann" im Nachrichtenbetriebsdienst, im Fernmeldedienst,
im Jägerleitdienst, im Flakscheinwerferdienst, im Flakwaffendienst,
im Luftssperrdienst, im Wetterdienst und im Lufschutzdienst. Sie arbeiteten
in den Geschäftszimmern von Wehrmachtstäben, in den Reit- und
Fahrschulen und auf Flugplätzen. Das reich bebilderte Buch zeigt das
Gemeinschaftsleben, die Ausbildung und die Einsätze der Frauen beim
Militär bis zum Untergang des Dritten Reiches.
166 Seiten, € 12,40
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Benannt nach ihrem Gründer Dr.-Ing. Fritz Todt, entwickelte
sich die OT im Laufe des Krieges zur größten Bauorganisation
des Dritten Reiches und umfaßte schließlich fast eineinhalb
Millionen Arbeiter. Nachdem beim Bau des Westwalls 1938-1940 alle Methoden
schnellen und effektiven Bauens erprobt worden waren, konnte die OT im
Krieg im Dienst der Wehrmacht Bauaufgaben übernehmen, die sonst den
Pionieren zugeteilt worden wären: Reparatur zerstörter Straßen,
Brücken und Bahnlinien hinter der Front, Bau von militärischen
Anlagen wie den Atlantikwall, Ausbeutung von Rohstoffvorkommen in den besetzten
Ländern, Bau von Panzersperren und Verteidigungsstellungen bei den
Rückzügen 1943-1945, Verlagerung von Produktionsstätten
in bombensichere Anlagen, Planung und Bau der Führerhauptquartiere
usw. Der britische Geheimdienst bestätigte der OT 1944, daß
sie "das eindrucksvollste Bauprogramm seit der römischen Zeit" durchgeführt
habe.
301 Seiten, € 14,90
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Der erste Teil des Buches beschäftigt sich mit Deutschland.
Er behandelt den Arbeitseinsatz im Ersten Weltkrieg und im Dritten Reich,
als Frauen zum Reichsarbeitsdienst, für das Wehrmacht- und SS-Helferinnenkorps
und für Aufgaben der Reichsverteidigung verpflichtet wurden. Nach
der Teilung Deutschlands in zwei Staaten gab es in der Deutschen Demokratischen
Republik im Unterschied zur Bundesrepublik Deutschland, wo der Waffendienst
von Frauen verfassungsrechtlich untersagt war, keine Bedenken gegen den
Dienst von Frauen in den Streitkräften. Im zweiten Teil des Buches
wird gezeigt, in welchem Umfang, unter welchen Voraussetzungen, mit welchen
rechtlichen Auflagen und aufgrund welches historischen Vorlaufs Frauen
in den Industrieländern der Welt zu den Streitkräften zugelassen
werden und welche Probleme ihre Anwesenheit in der männerdominierten
Militärorganisation schafft.
446 Seiten, € 29,00
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Der Volkssturm war das letzte Aufgebot an wehrfähigen
Männern am Schluß des Zweiten Weltkriegs. Er wurde im Oktober
1944 als eine Organisation der NSDAP ins Leben gerufen. Weil es an Waffen,
Ausrüstung, Bekleidung und Ausbildung fehlte, blieb er ein fruchtloses
Provisorium, das eher der Propaganda diente als der Verteidigung der niederbrechenden
Fronten. Die geplante Armee aus 6 Millionen Männern zwischen 16 und
60 Jahren unter der Leitung begeisternder Funktionäre blieb ein Torso.
Sie konnte den Untergang des NS-Regimes nicht einmal verzögern. Nur
im Osten verteidigten Volkssturmmänner zusammen mit den Soldaten der
Wehrmacht und der Waffen-SS ihre Heimat gegen die Rote Armee in dem Wissen,
was ihren Angehörigen drohte.
415 Seiten, € 24,50
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Das Buch gliedert sich in drei große Abschnitte: 1.
Strafe und Bewährung in der Wehrmacht 2. Strafvollzug in der Wehrmacht.
3. Rechtswesen der Waffen-SS. Es werden die Strafbestimmungen im Krieg
und die Organisation des Wehrmachtrechtswesens dargelegt, damit die Urteile
der Kriegsgerichte gewürdigt werden können. Anhand der Wehrmachtkriminalstatistik
wird deutlich gemacht, welche Delikte mit welchen Strafen belegt wurden
und wieviele Strafen zur Bewährung ausgesetzt wurden. Der Leser lernt
die verschiedenen Strafvollstreckungsformen in den Feldstraflagern, Sondereinheiten,
Prüfungslagern und Strafvollstreckungszügen kennen und erfährt,
wie sich die Standgerichtsbarkeit im Laufe des Krieges wandelte. Die SS-Sondergerichtsbarkeit,
der die Angehörigen der Waffen-SS unterstanden, verlangte bei mehreren
Delikten härtere Bestrafungen als das Militärstrafrecht und die
Kriegssonderstrafrechtsordnung, der die Soldaten der Wehrmacht unterworfen
waren.
336 Seiten, € 24,50
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Das Handbuch enthält die Lebensabrisse von 209 Frauen
und Männern, den wichtigsten Vertretern der weltweiten Kollaboration
mit Deutschland von 1939 bis 1945. Es werden die Motive und Auswirkungen
ihres Tuns für ihr Land, für Deutschland und für sie selbst
dargelegt. Soweit wie möglich wird ihr Nachkriegsschicksal aufgezeigt.
Bis heute fehlt bei vielen europäischen Ländern das Eingeständnis,
daß Hitler auch aus ihren Reihen unterstützt wurde und daß
die nationalen Widerstandsbewegungen weniger Bedeutung hatten, als glauben
gemacht wird.
598 Seiten, € 39,50
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Die Wanderausstellung "Vernichtungskrieg. Verbrechen der
Wehrmacht 1941 bis 1944", die 1997-1999 in Deutschland mit offizieller
Förderung von etwa 900 000 Menschen besucht wurde und ein einseitiges,
pauschales und unwissenschaftliches Bild der deutschen Streitkräfte
im Zweiten Weltkrieg zeichnete, war der Anlaß für die Herausgabe
dieses schockierenden Buches. Es zeigt an Hand von dokumentierten Fotos,
eidesstattlichen Erklärungen, pathologischen Untersuchungen und Rechtsgutachten,
welche Greuel an deutschen Soldaten 11941/42 an der Ostfront begangen wurden.
Alle Unterlagen stammen aus der "Wehrmacht-Untersuchungsstelle für
Verletzungen des Völkerrechts", die 1939 beim Oberkommando der Wehrmacht
gegründet wurde.
383 Seiten, € 29,80
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Der Partisanenkrieg in den von Deutschland im Zweiten Weltkrieg
besetzten Gebieten gehört zu militärischen, völkerrechtlichen
und menschlichen Tragödien des 20. Jahrhunderts. Zu besonderer Brutalität
steigerte er sich auf dem Balkan und in der Sowjetunion. Im letzten Kriegsjahr,
als angeblich fast 5 Millionen Menschen in den nationalen Widerstandsbewegungen
gegen die deutschen Okkupanten kämpften, entwickelte sich die Partisanenbewegung
zu einem strategischen Faktor für den Sieg über das Deutsche
Reich. Im Großen Vaterländischen Krieg der Sowjetunion spielten
die Partisanen hinter den deutschen Linien eine besondere Rolle. Da es
sich um völkerrechtswidrige Einheiten handelte, gegen die die Wehrmacht
kein Pardon kannte, eskalierte die Grausamkeit auf beiden Seiten. Hauptleidtragender
war die Zivilbevölkerung.
286 Seiten, € 25,80
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Dieser Nachfolgeband zu "Verbrechen an der Wehrmacht" dokumentiert
die Völkerrechtsverstöße der Roten Armee in den Jahren
1942/43. Es handelt sich um Aufzeichnungen der "Wehrmacht-Untersuchungsstelle
für Verletzungen des Völkerrechts" im Oberkommando der Wehrmacht.
Im Unterschied zu den Bildern der Wanderausstellung "Vernichtungskrieg.
Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944" werden alle Vorfälle mit Angabe
von Ort, Datum und Zeit nach forensischen Kriterien behandelt: eidesstaatliche
Erklärungen, pathologische Gutachten, gerichtliche Untersuchungen.
Die Einleitung zu dem Buch beschäftigt sich mit der zunehmenden Politisierung
der Geschichte und mit der Pflicht des Historikers zur Aufdeckung aller
Wahrheiten, auch der politisch unkorrekten.
318 Seiten, € 29,80
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Die Gefährdung durch Flugzeuge und weitreichende Waffen
zwang die kriegführenden Staaten im Zweiten Weltkrieg dazu, für
die politische und militärische Führung Schutzbauten zu erstellen.
Für den "Führer und Reichskanzler des Deutschen Reiches" und
"Obersten Befehlshaber der Wehrmacht" entstanden fast 20 verbunkerte "Führerhauptquartiere"
unterschiedlicher Größe, überwiegend in den besetzten Gebieten.
Planung und Herstellung lagen in den Händen der "Organisation Todt".
384 Seiten, € 14,90
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Die Gerüchte vom Aufbau einer deutschen Alpenfestung,
die als letzte Widerstandsbastion des Dritten Reiches gedacht war, wurden
vom US-Geheimdienst so ernst genommen, daß die Besetzung der Alpenregion
Vorrang bekam vor der Eroberung Berlins. Das Buch dokumentiert mit Originalplänen
die Baumaßnahmen, die von der Organisation Todt im Salzkammergut
und im Berchtesgadener Land vorgesehen waren, um die Wehrmachtführung
in Bergstollen unterzubringen.
159 Seiten, € 20,40
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1941 gab es im Dritten Reich mit Ausnahme des Reichsmarschalls
Hermann Göring keinen Mann, der so viele Staats- und Parteiämter
auf sich vereinigte wie der Schwabe Dr.-Ing. Fritz Todt. Er war Leiter
des Hauptamtes für Technik der NSDAP, Reichwalter des NS-Bundes Deutscher
Technik, Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen, Chef
der Organistion Todt, Generalbevollmächtigter für die Regelung
der Bauwirtschaft, Generalinspektor für die Sonderaufgaben im Vierjahresplan,
Reichsminister für Bewaffnung und Munition und Generalinspektor für
Wasser und Energie. Er besaß das Vertrauen Hitlers, der ihm ein Amt
nach dem anderen aufdrängte. Als Naturwissenschaftler und Realist
sah Todt jedoch nach dem Kriegseintritt der USA die Chancen für einen
deutschen Sieg schwinden. Das Kriegsende brauchte er nicht zu erleben,
weil er im Februar 1942 einem Flugunfall zum Opfer fiel.
435 Seiten, € 20,50
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Kulturgüterraub, Verschleppungen, Massenvergewaltigungen, verbrannte Erde, Massaker
an Frauen und Kindern waren die gängigen Kriegsverbrechen im 20. Jahrhundert.
In diesem Band werden von 50 Experten in 140 chronologisch geordneten Beiträgen
Kriegsverbrechen zwischen 1900 und 2000 in Europa und im Nahen Osten dokumentiert.
Es wird deutlich, dass auf allen Seiten und an allen Fronten das Kriegsvölkerrecht mit
Füßen getreten wurde. Das war in den Weltkriegen nicht anders als in den
Entkolonialisierungskriegen im Golfkrieg und bei Zerfall Jugoslawiens in den neunziger Jahren.
Zu den bekanntesten Stichworten des Zweiten Weltkrieges, der als umfassender
Vernichtungskrieg die meisten Kriegsverbrechen aufweist, gehören auf deutscher Seite
Babiy Yar, Lidice, Oradour und Malmedy, auf sowjetischer Seite Feodosia, Grischino,
Katyn und Nemmersdorf sowie auf westalliierter Seite Mers-el-Kebir, Monte Cassino,
Annecy und Dresden.
380 Seiten, € 49,90
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Mit dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 erhielt der Zweite
Weltkrieg eine neue Dimension. Die Auseinandersetzung mit dem Bolschewismus empfanden
die Menschen aller europäischen Nationen als ihr ureigenstes Anliegen. Auch wenn
ihr Land von deutschen Truppen besetzt war, fanden sie sich bereit, an der Seite der
deutschen Streitkräfte für ein antibolschewistisches und freies Europa zu
kämpfen.
Zu Tausenden meldeten sich ausländische Freiwillige aus West- und
Nordeuropa: Niederländer, Dänen, Norweger, Schweden, Finnen, Schweizer,
Flamen, Wallonen und Franzosen. Die Freiwilligen der germanischen Völker wurden
in den multinationalen Verbänden der Waffen-SS und die Franzosen und Wallonen im
Rahmen der Wehrmacht gegen die Rote Armee eingesetzt. Die Volksdeutschen des Balkans
standen als Angehörige der Waffen-SS im Partisanenkampf gegen die Banden des
späteren Marschalls Tito. Aus den nichtrussischen Überläufern und
Gefangenen der Roten Armee, die sich für die Freiheit ihrer Heimat vom
bolschewistischen Joch einsetzten, bildete die Wehrmacht Ostlegionen. Es entstanden
Kampfeinheiten aus Kosaken, Ukrainern, Tataren, Armeniern, Aserbeidschanern und
Kalmyken. Die Waffen-SS interessierte sich ab 1942 für die Letten und Esten, die
die deutschen Truppen als Befreier begrüßt hatten und die
Selbständigkeit ihrer Länder erhofften. Auf dem Balkan gliederte
die Waffen-SS die Bosnier und Albaner in ihre Verbände ein, um sie zum Schutz
ihrer Heimat zu verwenden. Araber und Inder, die in den britischen Gefangenenlagern
geworben wurden, bildete die Wehrmacht zu Kampfeinheiten aus. Sogar Engländer
wurden für die deutsche Sache gewonnen. Ohne die Soldaten aus den Völkerschaften
der Sowjetunion standen am Ende des Krieges mehr als hunderttausend Ausländer
in deutscher Uniform im Dienst der deutschen Streitkräfte.
414 Seiten, € 29,80
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Die 13 Nürnberger Prozesse verstießen gegen elementare
Regeln der Rechtspflege. Die Sieger bestimmten, was strafbar war. Sie legten
die Verfahrensregeln fest. Sie ignorierten Grundsätze des Rechts wie nulla
poena sine lege, tu quoque, ne bis idem. Sie standen unter dem Druck von Presse
und Rundfunk in den Siegerstaaten. Sie verwendeten den conspiracy-Begriff aus
dem Gangsterrecht der USA. Gerissenen Anklägern, die das angelsächsische Recht
seit Jahren handhabten, standen unerfahrene Verteidiger gegenüber. Richter und
Ankläger kooperierten, um zu den gewünschten Ergebnissen zu kommen. Was sie den
Besiegten zumuteten, wollten sie nicht auf sich angewandt wissen. Ihre
Kriegsverbrechen, ihre Verbrechen gegen den Frieden und ihre Verbrechen gegen
die Menschlichkeit blieben außen vor.
352 Seiten, € 25,90
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Zur Kriminalisierung des rechtlosen deutschen Volkes war den Siegern nach dem Zweiten Weltkrieg
jedes Mittel recht: Propagandalügen, automatischer Arrest für alle Funktionäre, kollektive
Beschuldigungen. Mehr als 5000 Männer und Frauen standen als Kriegsverbrecher vor westalliierten
Gerichten. In etwa 200 Verfahren wurden diejenigen verurteilt, die unter dem Eindruck des Bombenterrors
die Besatzungen notgelandeter Flugzeuge oder mit dem Fallschirm abgesprungene Piloten beschimpft,
bedroht, in Einzelfällen sogar gelyncht oder aufgrund falsch verstandener Befehle erschossen hatten.
Auch wer die Übergriffe auf diese Männer gebilligt hatte, wurde angeklagt. Im Malmedy-Prozess
wurden 74 ehemalige Waffen-SS-Angehörige beschuldigt, während der Ardennenoffensive im Dezember
1944 amerikanische Kriegsgefangene und belgische Zivilisten erschossen zu haben. Bei den Ermittlungen
wurden sie erpresst, gefoltert und mit Scheinhinrichtungen zu Geständnissen verleitet. Von den
Prozessen gegen hohe deutsche Offiziere und Generale sind die bekanntesten der Skorzeny-Prozess, der
Manstein-Prozess und der Marzabotto-Prozess gegen Walter Reder. Der Oradour-Prozess in Bordeaux begann
sogar erst im Januar 1953, als die Bundesrepublik Deutschland schon vier Jahre bestand. Die letzten
Kriegsverbrecher, die ab 1949 "Kriegsverurteilte" genannt wurden, starben 1951 am Galgen in Landsberg,
zwei Jahre nach Abschaffung der Todesstrafe im Grundgesetz. Die Einbeziehung der Bundesrepublik in das
westliche Verteidigungsbündnis führte bis 1958 zur Entlassung der zu Freiheitsstrafen
Verurteilten aus den Gefängnissen in Werl, Landsberg und Wittlich, zu denen auch die 20 im
Schanghai-Prozess Verurteilten gehörten.
288 Seiten, € 19,95
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1945 ging der Zweite Weltkrieg zu Ende. In den letzten fünf
Monaten nutzten die alliierten ihre militärische Überlegenheit nicht nur zur
Niederkämpfung des deutschen Restwiderstands aus, sondern auch zur Vernichtung
deutscher Kulturgüter, zur Zerstörung der Lebensgrundlagen der Zivilbevölkerung
und zum Bruch aller bisher geltenden völkerrechtlichen Gesetze: Die deutschen
Kriegsgefangenen verloren den Schutz der Genfer Konvention;
Massenvergewaltigungen machten die deutschen Frauen zum Freiwild einer
siegestrunkenen Soldateska; Plünderungen und Brandschatzungen zeigten die
Fratze einer Politik, die angeblich ein verbrecherisches Regime stürzen sollte,
aber ebenfalls verbrecherisch agierte. Nach der Kapitulation der Wehrmacht am
8. Mai 1945 lag alles Recht in ihrer Hand. Die Deutschen waren ihrer Willkür
ausgesetzt: automatischer Arrest für alle, die man als Sympathisanten des
Nationalsozialismus ansah oder von denen man glaubte, sie könnten den
Besatzungsmächten gefährlich werden, Folter für alle, die nicht zugeben
wollten, Kriegsverbrecher zu sein, Kunstdiebstahl, Patentraub und Demontagen im
Reichsgebiet, Vertreibung der deutschen Bevölkerung in den Ostprovinzen des
Reiches, aus dem Sudetenland und aus den deutschen Siedlungen auf dem Balkan. Die
Deutschen hungerten und starben, während die Besatzer das Letzte aus ihnen
herauspressten. Sie waren die Schuldigen. Sie galten als kollektive Täter, weil
Deutschland den Krieg begonnen hatte. Sie wurden bestraft, aber keiner der alliierten
Täter wurde für seine Übergriffe belangt. Vae victis.
318 Seiten, € 25,95
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